Der österreichische Bariton Liviu Holender entdeckte seine Liebe zur Oper bereits in jungen Jahren, als er Mitglied der Opernschule für Kinder an der Wiener Staatsoper war und dort unter anderem als Hirte in Tosca auftrat. Seine umfassende musikalische Ausbildung erhielt er in seiner Heimatstadt Wien, wo er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Klarinette und am Konservatorium Klavier studierte. Ab 2013 erhielt er Gesangsunterricht an der Wiener Musikuniversität bei Karlheinz Hanser sowie privat bei Wicus Slabbert. Daneben schloss er sein Magisterstudium der Rechtswissenschaften ab.
Seit der Spielzeit 2019/20 ist Liviu Holender Ensemblemitglied der Oper Frankfurt.
In 2024/25 wird er in Frankfurt unter anderem als Marullo in Rigoletto, Henrik in Nielsens Maskerade, Herr von Faninal im Rosenkavalier und als Graf von Lusignan in einer Neuproduktion von Reimanns Melusine auf der Bühne stehen. Am Ende der Spielzeit kehrt er als Ottokar (Der Freischütz) zu den Bregenzer Festspielen zurück.
Im Konzert sang er Brahms‘ Deutsches Requiem am Maggio Musicale in Florenz unter Daniele Gatti, und wird es wiederum am Teatro Comunale die Bologna unter Hartmut Haenchen singen. Händels Messias führte er mit dem Orchestra Sinfonica di Milano unter Christoph Koncz auf. Ein weiterer Höhepunkt der Spielzeit wird sein Debüt bei der Schubertiade in Hohenems sein, bei dem er gemeinsam mit dem Pianisten Lukas Rommelspacher Lieder von Franz Schubert und Gustav Mahler präsentieren wird.
2023/24 war er in Frankfurt in zwei Neuproduktionen mit Rollendebüts, als Doktor Malatesta (Don Pasquale) und als Hans (Der Traumgörge), zu erleben. Weitere Höhepunkte waren sein Rollendebüt als Marcello (La Bohème) an der Nationaloper Cluj-Napoca in Rumänien und an der kroatischen Nationaloper Zagreb unter der Leitung von Piergiorgio Morandi. Des Weiteren kehrte er zum Spring Festival Tokyo zurück, wo er in einer konzertanten Aufführung von La Bohème als Schaunard zu hören war. Außerdem war er bei den Bregenzer Festspielen in der Neuproduktion von Der Freischütz in der Rolle des Ottokar zu sehen und debütierte am Teatro Comunale di Bologna als Donner in Das Rheingold unter Oksana Lyniv.
In der Saison 2022/23 konnte der junge Bariton an der Oper Frankfurt seine Vielseitigkeit mit Partien wie Olivier in Strauss‘ Capriccio unter der Leitung von Sebastian Weigle, Peter Besenbinder in Hänsel und Gretel, der Graf in Schrekers Der ferne Klang und als Konsul Sharpless in Madama Butterfly zeigen. In den vergangenen Jahren war Holender an seinem Stammhaus auch als Leone (Tamerlano) sowie in den Rollen Moralès/Dancaïro (Carmen) und Graf Almaviva (Le nozze di Figaro) zu erleben. Er gab sein Debüt als Henrik in Maskerade sowie als Marullo (Rigoletto) und als Marco (Gianni Schicchi).
Gastengagements führten ihn an die Teatro alla Scala in Mailand, wo er in der Rolle des Silvano in Un ballo in maschera debütierte, und an das Teatro del Maggio Musicale Fiorentino, wo er unter der musikalischen Leitung von Zubin Mehta als Dr. Falke (Die Fledermaus) auftrat. Zudem war er Teil einer von der von Daniele Gatti dirigierten Neuproduktion von Ariadne auf Naxos, in der er die Rolle des Harlekin übernahm.
Zwei weitere Engagements als Dr. Falke führten ihn ans Teatro Carlo Felice Genua unter der Leitung von Fabio Luisi und zum Musikverein Graz. Sein Debüt in der Rolle des Heerrufers (Lohengrin) gab er beim Tokio Spring Festival unter der Leitung von Marek Janowski. Außerdem verkörperte er die Rolle des Conte Almaviva an der Lettischen Nationaloper in Riga und sang sie auch an der Nationaloper Bukarest, neben der Rolle des Silvio (Pagliacci). Bei den Bregenzer Festspielen 2019 war er als Marullo auf der Bühne zu sehen.
Von 2017 bis 2019 war er Ensemblemitglied am Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz, wo er unter anderem Partien wie Graf Eberbach (Der Wildschütz), Papageno (Die Zauberflöte), Guglielmo (Così fan tutte), Schaunard (La Bohème) sowie Hans Scholl in Udo Zimmermanns Die weiße Rose sang.
Neben seiner Opernkarriere ist Liviu Holender auch ein gefragter Konzertsänger. Höhepunkte seiner Konzerttätigkeit im Jahr 2023 waren sein Debüt als Jesus in Bachs Matthäuspassion im Wiener Konzerthaus mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Franz Welser-Möst, seine Interpretation von Mahlers Des Knaben Wunderhorn-Liedern mit dem Jerusalem Symphony Orchestra unter Frederic Chaslin sowie sein Bariton-Solo in Brahms Ein Deutsches Requiem mit dem Sinfonieorchester Basel unter der Leitung von Marek Janowski und beim Tokyo Spring Festival mit dem Tokio Metropolitan Orchestra unter der Leitung von Finnegan Downie Dear.
Sein Interesse gilt auch dem Liedgesang. Im Jahr 2021 war er Stipendiat der Liedakademie des Heidelberger Frühlings und gab Liederabende im Rahmen der Royaumont Lied Académie Paris in der Philharmonie de Paris, bei Radio France Musique, beim Festival Royaumont, im Auditorium des Musée d’Orsay und in der Opera de Lille sowie im Ateneul Roman Bukarest.
In der Saison 2023/24 führten Ihn Liederabende unter anderem nach Frankfurt, Bukarest, Timosara, Sibiu, Varna und Wieden.
Januar 2025 – für die aktuellste Biografie wenden Sie sich bitte an Florian Schadhauser